"Das größte Geschenk, das mir jemand machen kann, ist, mich zu sehen und zu hören, mich zu verstehen und zu berühren."
Virginia Satir

Akkhaya®Massage

Das Besondere an dieser Massageform ist generell der körpertherapeutische Ansatz. Im Akkhaya-System fließen Erfahrungen und Erkenntnisse aus moderner Körperarbeit, aktueller Traumaforschung, Neurowissenschaft, pränataler Psychologie, sowie Yoga-Philosophie und Tibetischer Medizin mit ihrer ganzheitlichen Sichtweise zusammen.

Der Grundgedanke der Akkhaya-Massage ist, durch die Berührung des Körpers einen Raum zu schaffen, der den behandelten Mensch in eine Tiefenentspannung versetzt. In dieser meditativen Stimmung wird mit der Annahme des Propriozeptionssinnes, die Tiefe der Eigenwahrnehmung erweitert und auf diese Weise ein innerer Prozess der Selbstregulierung des gesamten Körpersystems angeregt. Je entspannter/meditativer und intuitiver dabei die Grundhaltung des Massierenden ist, desto angenehmer und tiefer ist die Wirkung auf den Berührten – diese Haltung ist eine Grundvoraussetzung für eine integrierende Arbeit im Kontakt mit einem anderen Menschen.

(Propriozeptiver Sinn: wichtig für die Empfindung von Lage, Haltung und Bewegungen des Körpers im Raum. Reizleitung über Rezeptoren in Muskeln, Sehnen, Gelenkskapseln und Knochenhäuten an das Gehirn. Diese Tiefensensibilität und Eigenwahrnehmung wirkt wie eine "Innere Landkarte" unseres Körpers in unserem Gehirn und spielt folglich eine zentrale Rolle bei der Entwicklung eines Körperbildes oder Körperschemas. Schon sehr früh, ab der 8. Woche entwickelt der ungeborene Mensch im Mutterleib, durch das propriozeptive System, ein Körpergefühl für die Ausdehnung und Lage im Raum, für die Tiefenwahrnehmung des eigenen Körpers und des Sich-Selber-Spürens.)

Die Akkhaya-Massage orientiert sich an der individuellen Körperstruktur jedes Menschen, danach an Atmungs- und Bewegungsmustern. Vor, während und nach der Massage beachte ich intensiv die gesamten Reaktionen des Körpers, beobachte Pulsation, Ladungs- u. Entladungsverhalten, Atmung, Haut, Augen und reagiere entsprechend auf sich zeigende Impulse.

Ein bedeutender Aspekt der Akkhaya-Massage ist, dem Körper des vor mir liegenden Menschen ein Gefühl der Sicherheit zu vermitteln. Das ist nicht durch eine bewußte Entscheidung dieses Menschen machbar - sein Körper vertraut mir nicht einfach und fühlt sich sicher, weil sein „Besitzer“ dies beschließt. Er spricht unabhängig vom Verstand, eine sehr direkte eigene Sprache und zeigt mir gegebenenfalls, z. B. durch ein Zusammenziehen in einem Bereich, sofort eine klare Grenze auf, bei der ein Überschreiten kontraproduktiv wäre. Ich kann nur durch meine Haltung von Achtsamkeit, Offenheit und Respekt, verbunden mit denen der Akkhaya-Methode eigenen Berührungen, den Körper eines Menschen dazu einladen sich mir anzuvertrauen.

Als Massagetherapeutin arbeite ich deshalb immer zuerst an der Rückseite eines Menschen, um dem Körper von Anfang an ein sicheres Gefühl zu vermitteln, bevor ich an der ungeschützten Vorderseite berühre. Denn neben vielen anderen Lebewesen haben wir einen Schutzreflex mit dem wir instinktiv auf Erschrecken, Angst oder Bedrohung reagieren. Das Gehirn signalisiert umgehend "Gefahr", sobald vor allem an Bauch oder Taille  Berührungen als "Attacke" wahrgenommen werden. Da in der Körpermitte die lebenswichtigen Organe liegen, zieht sich der Körper in Sekundenbruchteilen an der Vorderseite zu einer Beugung zusammen - wie in einer embryonalen Schutzhaltung. Was sich bei Erwachsenen mit bedrückenden Erfahrungen in der Kindheit oft zu einem „Körperschema der Angst“ manifestiert hat.

Ebenso ist für ein Gefühl des Vertrauens, das sehr genaue Beachten und Einhalten der Schamgrenze wichtig, einhergehend mit einer Abdeckung des Körpers zur Wahrung der Intimsphäre. Auch wenn ein Mensch denkt Scham bzw. Nacktsein sei für ihn kein Thema, so "erzählt" mir sein Körper oft etwas anderes und danach richte ich mich.

Viele Menschen, besonders Frauen sind durch frühere leidvolle Erfahrungen ihrem Körper entfremdet und spüren dessen Impulse und diese Grenze nicht mehr. Meine Aufgabe als Akkhaya-Massagetherapeutin ist, dies alles genau wahrzunehmen und zu berücksichtigen.

Damit ein Körper vertrauen, sich öffnen und damit in eine Tiefenentspannung gelangen kann, ist zudem der „erdende Kontakt“ wichtig, eine bestimmte Art des Berührens, der Mensch findet dann Halt, weil er gehalten wird und nur diese Berührungsart schafft Vertrauen und die nötige Sicherheit. So kann der Körper loslassen und sich einer Entspannung hingeben, die dann den Menschen in seiner Gesamtheit erreicht.